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Bestattungsformen Lehrreich

Friedweinberg

Wein steht für Genuss. Jahrtausende alte archäologische Fundstücke belegen, dass Wein in der Vergangenheit eine große Rolle gespielt hat. Bacchus und Dionysos waren nicht nur Götter der Lust und der Lebensfreude, sondern ebenfalls Götter des Weines. Wein prägte nicht nur das kulturelle Leben, sondern auch die Totenkultur, indem er als Grabbeigabe üblich war.

Unsere Bestattungskultur wandelt sich, und Weinliebhaber werden zwar nicht unbedingt mit einer Flasche begraben, können sich aber an eigens dafür gepflanzten Rebstöcken bestatten lassen. Voraussetzung dafür ist wie bei allen naturnahen Bestattungen eine Verbrennung des Verstorbenen und eine biologisch abbaubare Urne.

Von der Asche bis zur Flasche?

Nein, natürlich nicht! Generell werden Weine von den Friedweinstöcken aus Pietät nicht gekeltert. Entweder handelt es sich bei den Friedweinstöcken um Reben, die keine Trauben tragen oder der Fruchtansatz wird im Sommer entfernt.

Friedweinberge in Deutschland

Ahrweiler in Rheinland-Pfalz
Auf dem Bergfriedhof im Rotweingebiet des Ahrtals wurden Blauer Muskateller-Reben gepflanzt, die als besonders resistent gegen Pilze und Krankheiten gelten. Ernten muss man nichts, denn diese Weinstöcke tragen keine Früchte.
Es gibt 72 Rebstöcke, die Platz für 320 Urnengräber bieten. Der Preis für eine einzelne Weinberggrabstätte beträgt 965 Euro für eine Ruhefrist von 15 Jahren. Eine Weinberg-Familiengrabstätte ist ebenfalls erhältlich und kostet 5.422 Euro mit einem Nutzungsrecht für 30 Jahre.

St. Martin in Rheinland-Pfalz
In dem Ort an der Pfälzer Weinstraße wird das Friedhofsgelände 50 Rebstöcke mit Platz für jeweils sechs verrottbare Urnen bieten – bis zum Sommer soll der Friedweinberg fertig sein.

Nordheim in Unterfranken
Mit 186 Weinstöcken ist dies der größte Friedweinberg. Rote und weiße Rebstöcke bieten Platz für je acht Urnen. Die Gebühren betragen etwa 50 Euro jährlich. Auch hier wird etwa drei bis vier Mal im Jahr das Gras zwischen den Reben gemäht. Blumen und Kerzen werden zwei Wochen nach der Beisetzung geduldet.

Friedweinberg in Nordheim /
Foto: mainfranken24.de

Kernen im Remstal in Baden-Württemberg – vielleicht?!
Hier wird gerade darüber nachgedacht, einen Friedweinberg zu schaffen. Wer also diese Gegend bevorzugt, sollte die Angelegenheit verfolgen.

Kernen / Foto: Stuttgarter Zeitung
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Diamant- und Edelsteinbestattung

Dies sind Angebote, die uns nicht besonders behagen, weil wir sie als unseriös empfinden. Insofern informieren wir an dieser Stelle darüber, würden sie aber nicht empfehlen. 

Für die Züchtung eines Diamanten ist amorpher Kohlenstoff nötig. Die Verbrennung eines Leichnams findet wiederum bei so hoher Temperatur statt, dass kein amorpher Kohlenstoff zurückbleibt. 

Bei der Edelsteinbestattung wird die Asche eine Weile neben einem Edelstein gelagert, so dass dieser energetisiert werden soll. 

Wir verstehen, wenn jemand sich solche Wünsche erfüllen möchte, würden aber selbst kein Geld dafür ausgeben. Es sind ja auch keine Bestattungen im eigentlichen Sinne, sondern eher Andenken.

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Ascheschmuck

Ein winziger Ascheteil wird in ein Schmuckstück gefügt. Es lassen sich im Internet etliche Anbieter finden, die zu diesem Zweck preiswerte Schmuckstücke anbieten. Aber schauen Sie erstmal, ob Sie vielleicht noch ein passendes Stück zuhause haben, ein kleines Medaillon zum Beispiel. Und es muss nicht immer ein Ascherest sein, der in einem Anhänger getragen wird. Auch eine Haarlocke oder ein Fingerabdruck lassen sich in ein Schmuckstück einarbeiten.

Wenn es etwas Einzigartiges sein soll: Wir arbeiten mit einer tollen und kreativen Goldschmiedin zusammen, die sich gern solcher Fragen annimmt und Sie gut berät.