Als Bestattungsmethode funktioniert die alkalische Hydrolyse wie folgt: Der zu bestattende Leichnam wird durch die Einwirkung einer starken Lauge hydrolysiert. Hydrolyse kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet Wasser + Auflösung/Beendigung. Für den Bestattungsbereich bedeutet dies, dass der Leichnam sich fast vollständig zersetzt.
Der menschliche Körper wird in einem Druckbehälter aus Edelstahl bei Temperaturen von 150 bis 160 °C in konzentrierter Kalilauge binnen weniger Stunden zersetzt. Der Behälter steht dabei unter Druck, um ein Sieden der Lauge zu verhindern. Die erhöhte Temperatur beschleunigt die Hydrolyseprozesse (Verseifung der Körperfett, Proteolyse). Abgesehen von eventuellen Metall- oder Keramikimplantaten (z. B. Hüft-Endoprothesen) bleiben dabei nur eine durchsichtige, braune Flüssigkeit sowie Knochenreste (Calziumphosphat) übrig. Die Flüssigkeit besteht im Wesentlichen aus Aminosäuren, kurzen Peptiden, Zuckern und Mineralien. Sie enthält keine DNA mehr, da diese durch konzentrierte alkalische Lösungen zersetzt wird. Die resultierende Flüssigkeit ist mikrobiologisch steril und kann im Normalfall bedenkenlos über den Abfluss entsorgt werden. Die festen Knochenbestandteile können nach Trocknen und Mahlen als reinweiße sterile Asche wie bei der Feuerbestattung an die Verwandten zurückgegeben werden.
Umweltaspekte
Es gibt bisher nur wenige wissenschaftliche Studien, die die Umweltaspekte dieser Bestattungsart genau untersucht haben. Eine niederländische Studie aus dem Jahr 2014, die im Auftrag der Bestattungsfirma Yarden in Almere erstellt wurde, und verschiedene Bestattungsarten (Erdbestattung, Kremation und Alkalische Hydrolyse) anhand von 18 ökologischen Kriterien beurteilte (Landschaftsverbrauch, CO2-Ausstoß, Energieverbrauch, Schadstoffbelastung …), kam zu dem Ergebnis, dass die Alkalische Hydrolyse bei diesem Vergleich die bei weitem umweltfreundlichste Methode darstellt. Die Umweltkosten wurden nach dieser Studie wie folgt quantifiziert: Erdbestattung 63,66 €, Kremierung 48,47 €, Alkalische Hydrolyse 2,50 € je menschlichem Körper. Diese Zahlenangaben waren jedoch im Wesentlichen auf Verhältnisse in den Niederlanden bezogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alkalische_Hydrolyse_(Bestattungsart)
Die Lavation unterscheidet sich hauptsächlich darin, dass der Leichnam nicht im Druckbehälter unter Wasser fixiert ist, sondern dass er lediglich von feinem Sprühnebel benetzt wird.
https://www.lavation.de/
In Deutschland steht die Firma Lutz sozusagen in den Startlöchern, allerdings fehlt noch die rechtliche Grundlage für die Lavation.
Aktuell ist die alkalische Hydrolyse nur in Irland erlaubt, andere Länder wie Belgien, Schottland, Norwegen, Großbritannien stehen relativ kurz davor (Stand 5.24).